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Speed-Dating? Business-Speed-Dating!

20. Oct. 2022

Speed-Dating? Business-Speed-Dating! 

Letzte Woche war ich beim Speed Dating! Nein, nicht was Sie denken, mir geht es sehr sehr gut mit meinem Mann 😊

Ich war beim Business-Speed-Dating der Wirtschaftsjunioren des Saarlandes. Ein spaßiger Abend mit knapp 100 Leuten, alle interessiert daran, Menschen zu treffen und Kontakte zu knüpfen.

Wie genau dieses Business-Speed-Dating abläuft, beschreibe ich für alle Interessierten am Ende dieses Beitrags.

Neben den meist angeregten Gesprächen, ist es mindestens genauso spannend, die Menschen zu beobachten:

Den einen, der allein, etwas abseits, an der Brüstung lehnt, in die Runde blickt und nach ein paar Minuten sein Handy zückt, um darauf herum zu tippen. Er spricht nicht und gleichzeitig sagt er so viel…

Oder die andere, die mit drei Leuten am Tisch steht und, sobald ihr Gegenüber etwas sagt, mit den Augen rollt und später genau in dem Moment die Runde verlässt, als ihr linker Nachbar beginnt, über sein Unternehmen zu erzählen. Auch sie sagt nichts und scheinbar doch so viel.

Was hier beim Business-Speed-Dating zwar nicht förderlich, aber vermutlich nicht allzu schädlich ist, passiert auch im beruflichen Alltag: Der Teamleiter, der im Meeting auf einmal mit seinen Unterlagen beschäftigt ist, wenn Kollegin A die Stimme erhebt. Der Mitarbeiter am Kundenservice, der nicht aufsieht, wenn ein Besucher eine Frage stellt. Die Kollegin, die im gemeinsamen Pausenraum ihre Tasche so auf den Stuhl neben sich stellt, dass sich kein weiterer hinsetzen kann. Oder der Verkäufer im Autohaus, der im Gespräch nur zum Kunden Blickkontakt hält, dessen Frau nie ansieht.

Wo ist hier die Herausforderung?

Als Außenstehender neigen wir dazu, alles Mögliche in andere Menschen und ihre nonverbale Kommunikation hinein zu interpretieren: er ist bestimmt alleine hier, das erste Mal, kennt noch niemanden, ist unsicher, tut sich schwer, andere anzusprechen, wenig gesprächig, … Sie fühlt sich wohl genervt, hat kein Interesse an den anderen…

Damit tun wir dem anderen Unrecht! Schließlich spekulieren wir wild drauflos, ohne ihn oder sie wirklich zu kennen.

Als Akteur ist uns meist nicht bewusst, was wir da gerade von uns geben, während wir meinen, nichts von uns zu geben. Diese nicht-Kommunikation kann erheblichen Schaden anrichten: Kollegin A äußert ihre berechtigten Warnungen zukünftig nicht mehr und lässt die Kollegen ins offene Messer laufen. Das Problem des Kunden wurde im Service zwar gelöst, die fehlende Wertschätzung jedoch hinterlässt bei ihm ein ungutes Gefühl. Und die Frau rät ihrem Mann vom Autokauf ab, weil sie sich nicht wohl fühlte.

Wollen nicht die meisten von uns einen freundlichen, offenen Eindruck auf andere Menschen machen? Und wollen wir nicht gleichzeitig auch, dass andere unvoreingenommen auf uns zugehen?

Was können wir also tun?

Uns bewusstwerden dass wir anderen Menschen Botschaften schicken, sobald diese uns sehen können. Und uns immer wieder daran erinnern, uns selbst wie aus der Meta-Perspektive, d.h. von außen zu beobachten, um dann zu überlegen, wie wir unsere „Außenwirkung“ der Situation anpassen können.

Vorsichtig umgehen mit dem Gesehenen, indem wir die Beobachtung (dort steht eine Person, sie zuckt kurz zusammen) trennen von der Interpretation (sie scheint mit dem Gesagten nicht einverstanden zu sein). Denn unsere Interpretation beinhaltet sehr viel von uns selber, unser eigenes Weltbild. Was im anderen gerade vorgeht, können wir gar nicht wissen.

Gut zuhören und mehr nachfragen, insbesondere wenn die Beziehung zur anderen Person für uns wichtig ist. Wichtig ist eine Beziehung beispielsweise, wenn wir auf Dauer miteinander klar kommen wollen oder müssen, wie Teammitglieder untereinander. Wichtig ist eine Beziehung auch, wenn sie unseren Arbeitsplatz sichert, also jede Begegnung mit Kunden. Und wichtig sind natürlich alle Beziehungen zu Menschen, die uns am Herzen liegen.
In all diesen Fällen lohnt es sich, nachzufragen. Natürlich nicht, indem ich dem anderen meine Ansicht „überstülpe“ à là „Du bist ja total geschockt, wenn ich Dir sage, wie der Tag ablaufen wird“. Nein, indem ich wieder Beobachtung von Interpretation trenne „Als ich eben erzählte, wie der Tag ablaufen wird, habe ich ein Zucken bei Dir beobachtet. Wie darf ich das deuten?“ oder „… Welche Fragen hast Du noch?“ oder „… Was hältst Du davon?“ Diese Art zu fragen bringt mir meist zusätzliche Informationen ein und zeigt gleichzeitig meine Wertschätzung dem anderen gegenüber. Er oder sie fühlt sich gut, verstanden und wertvoll im Gespräch mit mir.

Wenn Sie diese drei Impulse für sich umsetzen, sind Sie auf einem guten Weg zu weniger Voreingenommenheit und mehr Offenheit innerhalb des Teams oder mit Kunden und natürlich auch beim Dating!

Bis zum nächsten Business-Speed-Dating bin ich gerne für all Ihre Ideen und Fragen für Sie da!

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Ihre Nicola Haas  

 

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Hallo, ich bin Nicola Haas und seit 15 Jahren mit Leidenschaft Spezialistin für Soft Skills.

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