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Zuviel Sand im Team-Getriebe?

16. Dec. 2022

Zu viel Sand im Teamgetriebe? 

„Bei uns im Team läuft IMMER und ALLES rund!“ Das können wohl die wenigsten Teammitglieder und Teamleiter von ihren Teams behaupten.

In meinen Gesprächen mit ihnen ist oft vom grundsätzlich guten Team die Rede, manchmal wäre eben „Sand im Getriebe“.
Da heißt es „das haben wir doch ganz eindeutig besprochen, wieso macht die Kollegin das nicht?“ Oder „Manchmal meine ich, wir leben auf unterschiedlichen Planeten, so oft reden wir hier aneinander vorbei!“

So kommt es immer wieder zu Missverständnissen und Unklarheiten, die zu Fehlern und Unmut führen, zu Zeitdruck und Mehrarbeit. 

Gehört halt dazu. Wo Menschen sind, menschelt`s. – Ist das wirklich so?

Ja, und zur Erklärung hat der Psychologe und Linguist Alfred Korzybski schon vor über 100 Jahren das „Modell der Welt“ entwickelt. Wie es uns hilft, in Zukunft mit Missverständnissen und scheinbar doofen Nachfragen der Kollegen und Kolleginnen besser umzugehen und die Unterschiedlichkeiten sogar produktiv zu nutzen, habe ich Ihnen hier zusammengefasst.

Ganz nebenbei helfen uns diese Erkenntnisse vielleicht auch über die Feiertage, wenn wir die Verwandtschaft treffen.

Verwandtenbesuch

Jeder Mensch ist geprägt von seiner Erziehung, Bildung, Erfahrungen, kulturellen Prägungen, den Menschen um ihn herum, Erlebnissen, …
Dadurch entsteht im Kopf eines jeden Menschen ein ganz individuelles und einzigartiges Modell der Welt, eine ganz einmalige Landkarte.

 

Und wie ein Modell oder eine Landkarte eben nur ein Abbild der Wirklichkeit ist, ist auch mein persönliches Modell der Welt ein subjektiv geprägtes Abbild der Realität.

Für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen bedeutet das, das Missverständnisse und unterschiedliche Vorstellungen ganz normal sind, weil wir eben über unterschiedliche Landkarten verfügen. Dieses Wissen kann helfen, scheinbar „nervige“ Fragen gelassener zu beantworten und in ihnen ein Zeichen dafür zu sehen, dass der andere sich für mein Abbild der Welt interessiert.

 

Da kein Mensch bereits alles erlebt, gesehen oder gelernt hat, beinhaltet jede persönliche Landkarte ganz subjektiv nur einen Teil der Realität. Die Welt jedes Einzelnen beinhaltet, was er oder sie bisher erfahren hat, und was ihr oder ihm bisher wichtig war. Alles andere ist noch nicht vermerkt.

Je größer die Unterschiede zwischen mir und meinem Gegenüber also sind und je wichtiger es ist, dass wir gut miteinander klarkommen, desto bedeutsamer ist es im Gespräch aktiv zuzuhören, das Gesagte in eigenen Worten zu wiederholen und Fragen zu stellen, um Missverständnissen vorzubeugen. Und auf der anderen Seite des Gesprächs: was beim Gegenüber nicht angekommen ist, geduldig noch einmal erklären und dabei andere Worte verwenden.

 

Mit jedem Tag erweitern wir unser persönliches Modell der Welt ein Stückchen mehr. Wir haben neue Dinge gesehen, erlebt, erlernt. Ob und wie dieses Neue in unsere Landkarte aufgenommen wird, hängt davon ab, wie wir es aufgrund unseres bisherigen Modells interpretieren und bewerten. Somit bezieht sich mein Modell der Welt immer wieder auf sich selbst.

Durch eine offene und vor allem nicht wertende Einstellung kann ich im Gespräch mit den anderen Teammitgliedern Tag für Tag mehr über ihre „Modelle der Welt“ erfahren, sie mit meinem abgleichen. Dort wo Unterschiede erkennbar sind, hilft Toleranz und Geduld, beide Modelle gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen und zu erweitern. Im offenen Gespräch können die Perspektiven beider Modelle für gemeinsame Problemlösungen genutzt werden. Die Ansichten des anderen gleich abzubügeln ist immer fatal, damit gingen viele Impulse und Informationen verloren. Wie oft erweist sich ein scheinbar unnützer Gedanke, eine zunächst abwegige Idee im Laufe der Zeit als ausbaufähig und nutzbar? Zuhören und daraus lernen bringt das Team und die ganze Organisation weiter.

 

Zurück zum „Sand im Getriebe“: Die unterschiedlichen Modelle der Welt in den Köpfen unserer Teamkollegen sind einer der Auslöser dafür, dass es manchmal nicht ganz rund läuft. Mit diesem Wissen können wir in Zukunft entspannter sein, wenn wir bisher noch glaubten: Der andere will uns doch veräppeln, oder warum stellt er sich so an? 

Beim Erkunden der „Modelle der Welt“ Ihrer Gesprächspartner wünsche ich Ihnen viel Erfolg – beim weihnachtlichen Verwandtschaftsbesuch, aber vor allem in Ihren Teams!

Ich freue mich darauf, bei Trainings und Coachings im neuen Jahr wieder mehr über Ihre persönlichen „Modelle der Welt“ zu erfahren!

Bis dahin wünsche ich allen erholsame Feiertage und einen guten Rutsch!

Ihre Nicola Haas

 

P.S.: Die Welt des anderen ist nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders! Was es für Vorteile hat, mit vielen sehr verschiedenen Menschen und ihren persönlichen „Modellen der Welt“ zusammenzuarbeiten, wird Thema eines der nächsten Newsletter werden. Spannende wissenschaftliche Studien gibt es dazu einige! Aber mehr wird hier noch nicht verraten!

 

Andere Sandkörner im Teamgetriebe sind oft mangelndes Selbst- und Zeitmanagement, unklare Zuständigkeiten, Kommunikationsschwierigkeiten oder ungeklärte Konflikte. Im Team-Training „Fahrt aufnehmen mit der Crew – alleine gut, im Team unschlagbar!“ werden wir gemeinsam diese Sandkörner aus dem Weg räumen und weitere Erfolgsfaktoren guter Zusammenarbeit live zu erleben. Dann läuft es in Ihrem Team wieder rund!

Fahrt aufnehmen mit der Crew bringt Ihnen folgende Ergebnisse: 

  • Ihr Team ist stark fürs Unternehmen
  • Jeder Einzelne bringt sich mit seinen Stärken ein
  • Alle richten ihr Handeln an den gemeinsamen Zielen aus
  • Das Wesentliche – nicht die Missverständnisse und Reibereien untereinander – steht wieder im Vordergrund
  • Die Prioritäten werden neu gesetzt
  • Alle Teammitglieder wissen und akzeptieren, dass jede/r einzelne anders tickt und kommuniziert, und dass genau dies eine große Chance für den gemeinsamen Erfolg ist
  • Jedes Teammitglied erkennt, was es persönlich für den Erfolg der Zusammenarbeit tun kann
  • Jeder hat Methoden an der Hand, seine Aufgaben stressfrei umzusetzen
  • Das Team arbeitet harmonischer zusammen
  • Konstruktives Feedback wird genutzt, um gemeinsam besser zu werden
  • Außenwirkung: Ein funktionierendes Team, das untereinander kommuniziert, zusammenhält und sich unterstützt, wirkt auch nach außen hin zu Kunden und Geschäftspartnern vertrauenserweckend und kompetent. Mit so einem Team arbeitet jeder gerne zusammen!

Hallo, ich bin Nicola Haas und seit 15 Jahren mit Leidenschaft Spezialistin für Soft Skills.

Wenn Sie Einfach Stark Kommunizieren wollen, um im Berufsalltag andere besser zu verstehen und zu überzeugen und selbst besser verstanden zu werden, dann sollten wir gemeinsam Segel setzen.

Der Einfach-Stark-Kommunizieren-Kompass